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Solide Basis – sicherer Urlaub

Die Wahl des richtigen Basisfahrzeugs für Ihr Reisemobil hängt von Technik, Komfort und persönlichen Vorlieben ab – finden Sie den passenden Begleiter für Ihre Abenteuer.

Kaufberatung von Claus-Detlev Bues

Die Basisfahrzeuge im Reisemobilmarkt haben sich verändert: Wohnmobilhersteller setzen zunehmend auf alternative Transportermarken, um Lieferfähigkeit und Auswahl zu gewährleisten.

Wie la strada produzieren nur wenige Hersteller auftragsbezogen und haben daher im Moment wenig Bestand auf Halde.

Die Entscheidung für ein Reisemobil-Basisfahrzeug ist von bestimmten technischen und persönlichen Faktoren abhängig: Von der Antriebsposition, den werkseitig lieferbaren Radständen, dem Angebot an Komfort- und Sonderausstattungen und natürlich auch vom Image der Marke. Obwohl mit dem Ford Transit, dem Mercedes-Benz Sprinter, dem VW Crafter/MAN TGE und dem gerade komplett erneuerten Renault Master nun mehrere, fast gleichwertige Basis-Fabrikate zur Auswahl stehen, heißt in Deutschland und Europa die Reisemobilbasis zum überwiegenden Teil (2023 rund 30 Prozent Marktanteil bei Reisemobilen in Deutschland) immer noch Fiat Ducato, der mit einem weiteren Facelift 2024 in die neunte Modellreihe geht. Die Entwicklung bei Stellantis war der Anlass, dass Marken wie Ford mit seinen Transit-Baureihen, Volkswagen mit den Transportern T7 und Crafter, MAN mit dem TGE sowie Mercedes-Benz mit Vito und Sprinter kräftig Marktanteile gutmachen konnten. Ohne Ausnahme kommen alle in Europa verwendeten Basisfahrzeuge aus dem Nutzfahrzeugbereich, abstammend von Kleinbussen und leichten Transportern. Alle Basisfahrzeughersteller haben ihre Motorenpaletten auf die Endstufe der Emissionsklasse Euro 6 final erneuert. So verbinden die aktuellen Modelle weitgehend annehmbare Alltagstauglichkeit mit sauberen Dieselmotoren und viel Elektronik in Form von Fahrerassistenzsystemen. Die Wohnmobilfahrer können auf umweltgerechte Fahrzeuge mit hoher Sicherheit bauen. Der Bereich E-Mobilität hat in der Caravaning-Branche weiterhin keine nennenswerte Bedeutung.

Moderne Basisfahrzeuge haben dank serienmäßiger Sicherheitstechnik und einer Vielzahl an Fahrerassistenzsystemen einen hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandard und bieten dadurch Pkw-ähnlichen Komfort.

Überproduktion und hohe Bestände

Nichts gelernt aus der Krise 2008? Mit Sorgenfalten blickt manch ein Händler auf seinen Hof. Er sieht volle Stellflächen und nur wenig Bewegung im Verkauf. Das ist zwar eindeutig eine „gefühlte“ Situation, da die nackten Zahlen bei den Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen in den ersten Quartalen 2024 ein andere, eine positive Sprache sprechen. Dennoch bleibt das Unbehagen mit hohen Preisen, Kaufzurückhaltung und einem unerfreulichen Zinsniveau. Fakt ist auch, dass die Hersteller ihre Produktionskapazitäten erheblich erweitert hatten und in den vergangenen Monaten mehr Fahrzeuge gebaut haben, als nachgefragt wurden, auch dort stehen unverkaufte Fahrzeuge auf Halde. Denn schon geistert das Gespenst „CSD-Preisschlacht“ durch die Branche. Wehret also den Anfängen, es gibt nichts zu verschenken, auch wenn einige Discounter schon die Mehrwertsteuer beim Verkauf schenken! Also preisbewusst kalkulieren, wieder handwerklich sauber beraten und verkaufen und den Service und das After-Sales Geschäft nicht vergessen. Dann klappts auch mit dem Kunden, der durch die aktuelle Situation wieder kräftig „Höhenluft“ schnuppert.

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Massive Preiserhöhungen

Die Probleme in den Lieferketten und die anhaltend hohe Inflation haben die Preise für alle Materialien und damit auch für die Basisfahrzeuge in den letzten zwei Jahren explosionsartig erhöht. So sind im Endresultat durch die gestiegenen Einkaufkosten der Hersteller die Preise für den Endkunden drastisch in die Höhe gegangen – eine Entwicklung, welche die Endkunden bei dem aktuellen Überangebot an Fahrzeugen nicht mehr akzeptieren und deshalb mit einer spürbaren Kaufzurückhaltung reagieren. Die Hersteller müssen rasch reagieren und – so der Trend der Händlertagungen 2024 – werden mit deutlich Preiskorrekturen nach unten die Lage an ein Normalniveau wieder anpassen.

Der Trend: Modulare Bauweise mit wahlweise Front- Heck- oder Allradantrieb

Zum Grundsätzlichen gehört die Antriebs-Position wie Front- oder Heck- oder Allradantrieb. Eindeutig bevorzugt wird – mehr bei den Herstellern als bei den Endkunden – der Frontantrieb, weil er im meist ebenen und nicht durch Kardan- und Antriebskonstruktion beeinträchtigten Ladebereich den Ausbauern relativ freies Spiel in der Gestaltung des Wohnausbaus zugesteht. Nachteile: Die Hecklastigkeit durch die Aufbauten nimmt der Vorderachse einiges an Traktion und der Wendekreis fällt erheblich größer aus als beim Hecktriebler. Vorteil aber auch: Die Geradeauslauf-Eigenschaften sind meist besser als bei einem Hinterachsantrieb. Aktueller Trend – und das haben im Moment Ford, Mercedes, VW und MAN im Angebot – ist die Tonnage-abhängige Wahlmöglichkeit der Antriebsart, was technisch auch die Aufrüstung auf einen 4x4-Antrieb erleichtert und preislich interessant werden lässt. Während bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse meist der Frontantrieb bevorzugt wird, wird für die höheren Tonnagen der Heckantrieb angeboten. Das hat seinen Grund: Die 3,5 Tonnen-Klasse ist europaweit im Reisemobilbau führend, weil die EU-Führerscheinregelung die Tonnage begrenzt und die Reisemobil-Hersteller mit frontgetriebenen Basisfahrzeugen wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten durch einen durchgängig flachen Wohnraumboden haben. Die Kastenwagenmobile rangieren fast ausschließlich in der Tonnage von 3,0 bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse.

Safety first: Die elektronischen Helfer erhöhen die Sicherheit und sorgen auch für Komfort beim Fahren.

Sauber – sicher – schick – die aktuellen Basisfahrzeuge 

Neben einigen Facelifts und Optimierungen sind die „Basis-Nutztiere“ nun mit serienmäßigen und optionalen Fahrerassistenzsystemen in Sachen Bordelektronik und Sicherheit auf dem aktuellen Stand der Technik. Ein wichtiger Punkt ist die Ergonomie, die im Fahrerhaus herrscht. Der Arbeitsplatz im Transporter wird immer mehr die gute Stube im Freizeitfahrzeug. Im Nutzfahrzeugbereich gelten andere Kriterien als im Pkw-Bau, dennoch geht der Trend der aktuellen Basisfahrzeuge eindeutig zur Pkw-ähnlicher Anmutung in Design, Ausstattung, Handling und letztlich auch im Sicherheitsstandard. Ganz wichtig, besonders zu Zeiten der aktuellen Umweltdiskussion sind heute der Verbrauch und die Schadstoffklasse der Basisfahrzeuge. 99,9 Prozent der Kastenwagenmobile werden von einem Dieselaggregat befeuert, alle aktuellen Basisfahrzeuge kommen mit sparsamen Diesel-Commonrail-Motoren und der Schadstoffklasse Euro 6E zum Händler. |

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